Freiwillige Menschenrechtsbeobachter*innen für Einsätze in Honduras gesucht

Freiwillige Menschenrechtsbeobachter*innen für Einsätze in Honduras

Für das PWS-Team in Honduras suchen wir für Anfang Juli 2024 oder nach Vereinbarung:

Freiwillige Menschenrechtsbeobachter*innen/-begleiter*innen für Einsätze in Honduras

Einsatzdauer: 6 Monate oder länger

Ihre Aufgaben im Einsatz
  • Physische Präsenz und Besuche in ländlichen Gemeinschaften in Honduras.
  • Punktuelle Begleitung von honduranischen Menschenrechtsverteidiger*innen.
  • Physische Präsenz bei gerichtlichen Prozessen gegen Menschenrechtsverteidiger*innen.
  • Mitarbeit in der Einsatzplanung und in der Dokumentation von Fällen und Prozessen
  • Verfassen von Beiträgen für die PWS-Webseite und den PWS-Honduras-Blog
Unsere Anforderungen und Ihre Bereitschaft
  • Alter: 25 – 65 Jahre
  • Psychische Gesundheit und physische Belastbarkeit
  • Fähigkeit und Freude, in einem internationalen Team zu leben und zu arbeiten.
  • Sehr gute Spanischkenntnisse, mündlich und schriftlich (Niveau B1 erforderlich).
  • Respektierung der Codes of Conduct sowie der Koordinations- und Sicherheitsprotokolle von PWS-Honduras.
  • Bereitschaft zu weiterer Informations- und Sensibilisierungsarbeit nach der Rückkehr aus dem Einsatz.
  • Interesse für kontextspezifische Konflikthintergründe und zur Menschenrechtesituation in Honduras und Bereitschaft, sich entsprechendes Wissen anzueignen.
PWS bietet
  • Wohnung und Büro mit guter Infrastruktur in der Hauptstadt Tegucigalpa.
  • Austausch und Kontakt mit der Zivilbevölkerung.
  • Praxis- und hintergrundbezogene Vorbereitung auf den Einsatz.
  • Realitätsbezogene Erfahrungen und Erkenntnisse zu Konflikthintergründen, Konfliktmechanismen, Menschenrechten und Entwicklung.
  • Einblick in die Arbeitsweise und Realität der PWS-Netzwerkpartner vor Ort und in die internationale Zusammenarbeit.
  • Kontakt mit internationalen NGOs, internationalen Menschenrechts- und Friedensorganisationen sowie der Schweizer Vertretungen vor Ort.

PWS übernimmt die Flugkosten nach Honduras und zahlt den Einsatzleistenden ein Monatsgeld von CHF 335.-

Interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktnahme per E-Mail.

Die Ausschreibung ist hier auch als PDF erhältlich.

PWS, 26 Februar 2024

Hoffnungen und Enttäuschung nach dem Regierungswechsel in Honduras

Hoffnungen und Enttäuschung nach dem Regierungswechsel in Honduras

INFOBLATT HONDURAS – November 2023

Die Wahl von Präsidentin Xiomara Castro Ende 2021 weckte in der honduranischen Bevölkerung grosse Hoffnungen. Als erste Frau im Präsidialamt, versprach sie mehr Partizipation, Transparenz und Gerechtigkeit; der Korruption und Straflosigkeit wollte sie ein Ende setzen. Doch wie sieht die Bilanz nach fast zwei Jahren Regierungsführung aus? Was hat sich in der Begleitarbeit von PWS geändert? Lesen Sie hier den Bericht von Julien Christe, Koordinator der Menschenrechtsbegleitung in Honduras. PDF Version.

Portrait Honduras 2023

Freiwilligen-Portrait Honduras 2023

Nicolas Schärmeli leistete 2022/2023 einen zwölfmonatigen Einsatz mit Peace Watch Switzerland (PWS) in Honduras. Er studierte Public and Nonprofit Management und war in der Schweiz in unterschiedlichen NGOs tätig. Im folgenden Interview berichtet er über seine Erlebnisse in Honduras, den Austausch zwischen Kulturen und erklärt welche Bedeutung das Begleiten von Menschenrechtsverteidiger*innen für ihn hat. PDF Version

Recht auf Wasser

Recht auf Wasser: Wie Menschen in unseren Programmländern um die lebenswichtige Ressource kämpfen

Infoblatt Honduras und Palästina/Israel – Juli 2023

2010 erkannte die UN das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser als Menschenrecht an. Dennoch sind 40% der Weltbevölkerung von Wasserknappheit betroffen und der Klimawandel verschärft die Situation weiter. Im März 2023 fand die erste UN-Weltwasserkonferenz seit 1977 statt. PWS hat dies zum Anlass genommen, der Frage nachzugehen, welche Bedeutung Wasser in unseren Programmländern hat. Lesen Sie hier die Antworten der befragten zivilgesellschaftlichen Organisationen. PDF Version.

Freiwillige Menschenrechtsbeobachter*innen für Einsätze in Honduras gesucht

Freiwillige Menschenrechtsbeobachter*innen für Einsätze in Honduras

Zur Verstärkung des PWS-Teams in Honduras suchen wir für Januar 2024 oder nach Vereinbarung:

Freiwillige Menschenrechtsbeobachter*innen/-begleiter*innen für Einsätze in Honduras

Einsatzdauer: 6 Monate oder länger

Ihre Aufgaben im Einsatz
  • Punktuelle Begleitung von honduranischen Menschernechtsverteidiger*innen.
  • Punktuelle physische Präsenz und Besuche in ländlichen Gemeinschaften in Honduras.
  • Mitarbeit in der Einsatzplanung und in der Dokumentation von Fällen und Prozessen.
  • Verfassen von Berichten für die PWS-Öffentlichkeitsarbeit in der Schweiz; Beiträge für die PWS-Webseite und den PWS-Lateinamerika-Blog.
Unsere Anforderungen und Ihre Bereitschaft
  • Mindestalter: 25 Jahre. Höchstalter: rund 65 Jahre
  • Psychische und physische Belastbarkeit
  • Fähigkeit und Freude, in einem internationalen Team zu arbeiten.
  • Teamfähigkeit, interkulturelle Fähigkeiten
  • Sehr gute Spanischkenntnisse, mündlich und schriftlich (Niveau B1 erforderlich).
  • Bereitschaft, sich Wissen zum Kontext Honduras und Zentralamerika, zum Thema Menschenrechte und Konflikttransformation anzueignen.
  • Respektierung der Codes of Conduct sowie der Koordinations- und Sicherheitsprotokolle von PWS-Honduras, sowie das COVID-Schutzkonzept von PWS in Honduras.
  • Bereitschaft zu weiterer Informations- und Sensibilisierungsarbeit nach der Rückkehr aus dem Einsatz.
PWS bietet
  • Wohnung und Büro mit guter Infrastruktur in der Hauptstadt Tegucigalpa
  • Austausch und Kontakt mit der Zivilbevölkerung
  • Praxis- und hintergrundbezogene Vorbereitung auf den Einsatz
  • Realitätsbezogene Erfahrungen und Erkenntnisse zu Konflikthintergründen, Konfliktmechanismen, Menschenrechten und Entwicklung
  • Einblick in die Arbeitsweise und Realität der PWS-Netzwerkpartner vor Ort und in die internationale Zusammenarbeit – namentlich in den Bereichen Menschenrechte, Friedensförderung, Konflikttransformation und Solidaritätsarbeit
  • Kontakt mit internationalen NGOs, internationalen Menschenrechts- und Friedensorganisationen sowie der Schweizer Vertretungen vor Ort.

PWS übernimmt die Flugkosten nach Honduras. Den Einsatzleistenden zahlt PWS ein Monatsgeld von CHF 330.

Interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktnahme per E-Mail an Marianne Widmer.

Die Ausschreibung ist hier auch als PDF erhältlich

PWS, 28. Juni 2023

Freiwilligen-Portrait Honduras 2022

Freiwilligen-Portrait Honduras 2022

Marina Bieri leistete 2021/2022 einen sechsmonatigen Einsatz mit Peace Watch Switzerland (PWS) in Honduras. Sie studierte Internationale Beziehungen und Public and Nonprofit Management. Vor ihrem Einsatz sammelte sie in verschiedenen Praktika berufliche Erfahrungen. Im folgenden Interview berichtet sie von ihrer Motivation für den Einsatz mit PWS sowie über ihre Erlebnisse in Honduras. PDF Version

Infoblatt Honduras – Juli 2022

INFOBLATT HONDURAS – JULI 2022

In Honduras arbeitet PWS mit gemischten Begleitteams. Seit 2018 waren, neben Einsatzleistenden aus der Schweiz und anderen Ländern, rund ein Fünftel aus Honduras. Einheimische Menschenrechtsbegleiter*innen ergänzen die physische Präsenz auf sinnvolle Art und Weise. Nach vier Jahren Erfahrung hat PWS bei Einsatzleistenden, bei der PWS-Programmleitung und bei den Begleiteten nachgefragt, wie sie die gemischten Teams erleben. PDF Version.

Freiwillige Menschenrechtsbeobachter*innen für Einsätze in Honduras

Wir Suchen: Freiwillige Menschenrechtsbeobachter*innen für Einsätze in Honduras

27 Januar 2022

Peace Watch Switzerland (PWS) ist eine Schweizer Menschenrechts- und Friedensorganisation, die Freiwillige zur Menschenrechtsbegleitung und -beobachtung in Projekte nach Honduras und Palästina/Israel entsendet. PWS ist ein Verein mit Geschäftsstelle in Zürich. Für das Projekt für Palästina/Israel arbeitet PWS mit einem Leistungsauftrag von HEKS. In Honduras hat PWS eine eigene Projektstruktur aufgebaut.

Nach einer coronabedingten Unterbrechung hat PWS im September 2020 die physische Beobachtungs- und Begleitarbeit in Honduras wieder aufgenommen. Für unsere Menschenrechtsarbeit in Honduras gilt neu ein COVID-Schutzkonzept.

Zur Verstärkung des PWS-Teams in Honduras suchen wir ab Juli 2022 oder nach Vereinbarung

Freiwillige Menschenrechtsbeobachter*innen für Einsätze in Honduras

Einsatzdauer: 6 Monate oder länger

 

Ihre Aufgaben im Einsatz
  • Physische Präsenz und Besuche in ländlichen Gemeinschaften in Honduras.
  • Punktuelle Begleitung von honduranischen Menschenrechtsverteidiger*innen.
  • Physische Präsenz bei gerichtlichen Prozessen gegen Menschenrechtsverteidiger*innen.
  • Mitarbeit in der Einsatzplanung und in der Dokumentation von Fällen und Prozessen
  • Verfassen von Beiträgen für die PWS-Webseite und den PWS-Honduras-Blog
Unsere Anforderungen und Ihre Bereitschaft
  • Alter: 25 – 65 Jahre
  • Psychische Gesundheit und physische Belastbarkeit
  • Fähigkeit und Freude, in einem internationalen Team zu leben und zu arbeiten.
  • Sehr gute Spanischkenntnisse, mündlich und schriftlich (Niveau B1 erforderlich).
  • Respektierung der Codes of Conduct sowie der Koordinations- und Sicherheitsprotokolle von PWS-Honduras.
  • Bereitschaft zu weiterer Informations- und Sensibilisierungsarbeit nach der Rückkehr aus dem Einsatz.
  • Interesse für kontextspezifische Konflikthintergründe und zur Menschenrechtesituation in Honduras und Bereitschaft, sich entsprechendes Wissen anzueignen.
PWS bietet
  • Wohnung und Büro mit guter Infrastruktur in der Hauptstadt Tegucigalpa.
  • COVID-Schutzkonzept für die physische Begleitung und Präsenz in ländlichen Gemeinschaften.
  • Austausch und Kontakt mit der Zivilbevölkerung
  • Praxis- und hintergrundbezogene Vorbereitung auf den Einsatz
  • Realitätsbezogene Erfahrungen und Erkenntnisse zu Konflikthintergründen, Konfliktmechanismen, Menschenrechten und Entwicklung.
  • Einblick in die Arbeitsweise und Realität der PWS-Netzwerkpartner vor Ort und in die internationale Zusammenarbeit.
  • Kontakt mit internationalen NGOs, internationalen Menschenrechts- und Friedensorganisationen sowie der Schweizer Vertretungen vor Ort.

PWS übernimmt die Flugkosten nach Honduras und zahlt den Einsatzleistenden ein Monatsgeld von CHF 300.-

Freie Einsatzplätze gibt es im Juli und September 2022 (je 1 Platz), im Januar und März 2023 (je 2 Plätze).

Sind Sie Interessiert? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktnahme per Telefon auf 044 272 27 88 oder per E-Mail an Marianne Widmer.

Herzensgut und dennoch verurteilt – der Fall des Padre Florentino Hernández im Süden von Honduras

Herzensgut und dennoch verurteilt – der Fall des Padre Florentino Hernández im Süden von Honduras

Von Kathrin Klöti

Sechster Text der Reihe «Augenzeug*innenberichte in der Retrospektive» zu 20 Jahren PWS
Kathrin Klöti war von Mai bis September 2021 PWS-Einsatzleistende in Honduras. Sie ist Tourismusfachfrau mit Spezialisierung in nachhaltiger Entwicklung. Nach ihrem Einstieg mit PWS in die Internationale Zusammenarbeit ist sie nun bei Helvetas für nachhaltigen Wintertourismus in Kirgistan (Zentralasien) tätig.
Zum ersten Mal traf ich den Padre Florentino Hernández im Mai 2021. Wir besuchten ihn als PWS-Team in seinem Pfarrzentrum in El Triunfo, im ländlichen Süden von Honduras nahe der Grenze zu Nicaragua. Das Pfarrzentrum ist ein einfaches Haus mit einem kleinen Innenhof, gleich neben der lokalen Kirche. Einige Strassenhunde schienen genauso stetig ein und auszugehen, wie die Mitglieder der Kirchgemeinde aus der Umgebung. Vom ersten Augenblick an schien mir der Padre ein bescheidener und wahrhaft herzensguter Mensch zu sein. Mir fiel schnell auf, dass er es kaum gewohnt war, über sich selbst zu sprechen. Die Gemeinden, die er betreut, stehen für ihn an erster Stelle. Das Wohlbefinden seiner Kirchgemeinde ist ihm ein grosses Anliegen, und dafür setzt er sich täglich von den frühen Morgenstunden an ein.
Aufgaben im Einsatz in Honduras:
Physische und telefonische Begleitung von ländlichen Gemeinden, ihren Basisorganisationen und von Menschenrechtsverteidiger*innen; Dokumentation und Berichterstattung für die PWS-Informationsarbeit, Kooperation mit anderen Akteur*innen
PWS-Menschenrechtsbeobachterinnen bei Padre Florentino Hernández. Foto: PWS 2021

Einstehen für mehr Gerechtigkeit und Mitbestimmung

Neben einer anhaltenden Dürre ist eine zentrale Herausforderung der Gemeinden im Einzugsgebiet des Padre Florentino Hernández die Mitsprache bei der Entwicklung der direkten Umgebung. Eine ausländische Minengesellschaft plant auf dem Gebiet der Gemeinden den Abbau von Gold. Vom honduranischen Staat hat sie dafür bereits die Konzession erhalten. Was zunächst als politisches Thema erscheinen mag, hat der Padre in seine seelsorgerische Arbeit aufgenommen: Seine Kirchgemeinde lehrt er, für ihre Rechte auf Anhörung und Mitsprache einzustehen, anstatt ‘nur’ vom Minenprojekt betroffen zu sein. Genau dies ist jedoch in einem Land wie Honduras, das von Armut, Ungleichheit, Korruption und Straflosigkeit für Privilegierte geprägt ist, keine Selbstverständlichkeit. Die Interessen der ländlichen Gemeinden werden notorisch ignoriert und die Einforderung ihrer Rechte kann rasch zu Kriminalisierung und Bedrohung führen.

Der Gerichtsfall

Während sich die Lokalbevölkerung in ihren Bestrebungen nach Gerechtigkeit und Mitbestimmung von ihrem Padre unterstützt fühlt, ist diese starke Verbindung zwischen Kirchgemeinde und Priester den Kirchenverantwortlichen ein Dorn im Auge – wohl, weil auch letztere nicht ganz unabhängig von den politischen und ökonomischen Machtverhältnissen im Land sind. Die Diözese ordnete darum die Versetzung des Padre in eine andere Gemeinde an. Dieser Entscheid wurde von den Mitgliedern der Kirchgemeinde nicht akzeptiert und Padre Florentino Hernández selber weigert sich, seine Kirchgemeinde zu verlassen. Das ist nach honduranischem Kirchenrecht zwar legitim. Trotzdem führte die Weigerung des Padres dazu, dass er von seiner eigenen Kirche wegen ‘Amtsanmassung’ angeklagt wurde.
Meine nächste Begegnung mit dem Padre sollte am Morgen der ersten Gerichtsverhandlung in der Stadt Choluteca sein. PWS begleitete ihn bereits auf dem Weg dorthin, und obwohl er verhältnismässig ruhig und gefasst schien, räumte er doch etwas Nervosität und Unbehagen ein. Die meiste Zeit der Fahrt verlief dann auch still, denn dem Padre war es ein Anliegen, einige Abschnitte in der Bibel zu lesen. In Choluteca erwartete uns vor dem Lokalgericht eine bemerkenswerte Menge von Personen, die aus El Triunfo angereist waren, um ihren Padre Florentino vor dem Gericht zu unterstützen: In mindestens fünfundzwanzig Schulbussen waren über knapp tausend Personen aus dem direkten Einzugsgebiet des Padres und den umliegenden Gemeinden angereist, um lautstark kundzutun, dass sie ihren Padre weiterhin als praktizierenden Priester und freien Menschen in ihren Gemeinden haben wollen.
An diesem Tag war meine PWS-Kollegin im Gerichtssaal präsent und ich blieb im Innenhof des Gerichtsgebäudes. Auch das ist eine wichtige Form der internationalen Präsenzmarkierung, denn es zeigt allen, die kommen oder gehen, dass dieser Fall von PWS begleitet wird. Die Menschenmenge, die für den Padre angereist war, blieb zwar durch ein Gitter vom Gerichtsgebäude getrennt. Die Leute waren jedoch laut und unüberhörbar; ihre Anwesenheit konnte im Gerichtsraum nicht unbemerkt bleiben. Ich war zutiefst beeindruckt und gerührt von dieser Kundgebung.

Padre Florentino Hernández vor dem Gerichtsgebäude in Choluteca. Vom Gitter aus unterstützen die angereisten Kirchgemeindemitglieder (knapp 1000) ihren Padre bei der Anhörung. Foto: PWS 2021

Bei einer weiteren Verhandlung nahm die Anzahl Unterstützer*innen vor dem Gericht sogar noch zu, und letztlich wurde der Padre freigesprochen. Dagegen legte die Klägerschaft umgehend Rekurs ein. Padre Florentino Hernández liess sich dadurch aber keineswegs einschüchtern: Meine nächste Begegnung mit ihm war an einer Demonstration gegen die ‘Sonderzonen für Arbeit und wirtschaftliche Entwicklung’ (ZEDE), an welcher er gemeinsam mit wiederum vielen Mitgliedern seiner Kirchgemeinde teilnahm.

Internationale Begleitung gegen die Kriminalisierung

Rückblickend kann ich sagen, dass mich – während meines Einsatzes für PWS in Honduras – viele, der von uns begleiteten Menschenrechtsverteidiger*innen und Gemeindemitglieder, berührt haben. Sie alle haben mich beeindruckt durch ihre Bescheidenheit und gleichzeitig durch die Bestimmtheit, mit der sie für ihre Rechte und die Rechte ihrer Gemeinschaften einstehen. Im Fall des Padre Florentino Hernández hat sich sogar seine eigene Institution – die Kirche – gegen ihn gestellt. Der Mut, trotz allem weiterhin für die Gerechtigkeit zu kämpfen, an die er glaubt, wird ihm jedoch, so denke ich, noch lange Kraft geben. Die internationale Begleitung in Honduras ist dabei von grosser Bedeutung. Sie trägt dazu bei, dass alle rechtmässig angehört, Gerichtsverfahren möglichst ordnungsgemäss durchgeführt und das Einfordern von Mitsprache nicht durch Kriminalisierung abgetan werden können.

Freiwilligen-Portrait Honduras

Freiwilligen-Portrait Honduras 2021

Sandra Kühne leistete 2021 mit Peace Watch Switzerland während sechs Monaten einen Einsatz als Menschenrechtsbeobachterin in Honduras. Im folgenden Portrait erzählt sie uns von ihrer Motivation, Erfahrungen und Erlebnisse im Einsatz. PDF Version.