COVID-19 Hondurasprojekt / Update September 2021

COVID-19: Auswirkungen der Pandemie auf die Projektarbeit in Honduras und den Betrieb von PWS

Update September 2021

Die Corona-Pandemie hat Einfluss auf unsere Arbeit in den Projekten und wirkt sich auf den Betrieb von PWS aus. PWS tut alles, um die Einsatzleistenden und Teammitglieder in der Schweiz und in Honduras zu schützen. Gleichzeitig wollen wir die begleiteten Menschen in Honduras nicht alleine lassen. Als Menschenrechtsorganisation, die in konfliktbetroffenen Kontexten tätig ist, gehört es zu unseren Arbeitsprinzipien, uns an veränderte, schwierige Situationen anzupassen sowie Kontinuität und Stabilität zu vermitteln.

Wir geben hier eine Übersicht zur aktuellen Situation und den bisher getroffenen Massnahmen.

PWS-Betrieb in der Schweiz

In der Schweiz befolgt PWS die Anweisungen des Bundes und die COVID-Regeln an der Geschäftsstelle von HEKS. Auf unserer Webseite informieren wir aktuell über die Auswirkungen von Corona auf unsere Arbeit in den Projekten.

Projektarbeit in Honduras

COVID-19 in Honduras

Infolge der Corona-Pandemie hat die honduranische Regierung am 16. März 2020 eine Ausgangssperre verhängt, die erst im August gelockert wurde. Seither hat sich die Bewegungsfreiheit im Land weitgehend normalisiert. Impfungen sind seit Sommer 2021 in beschränktem Mass vorhanden, die Verfügbarkeit ist aber unübersichtlich. Bis September 2021 konnten die meisten Teammitglieder geimpft werden. Für Einsatzleistenden aus der Schweiz und europäischen Ländern gilt – zu eigenen Schutz und zum Schutz von Kolleg*innen und begleiteten Personen – eine Impfpflicht. PWS hält sich für die Projektarbeit an die folgenden Schutzmassnahmen. Auf unserem Blog lesen Sie Berichte unserer Acos in Honduras.

Corona-Schutzmassnahmen für die Begleitarbeit von PWS in Honduras

Die Begleitarbeit und physische Präsenz in den Gemeinschaften wurden folgendermassen angepasst:

  • Acos reisen nicht mehr in öffentlichen Bussen, sondern in einem gemieteten Auto mit Fahrer.
  • Ausser Fahrer und zwei Acos reisen keine anderen Personen in diesem Auto mit.
  • Masken sind obligatorisch.
  • Acos bleiben nicht mehr über Nacht in den Gemeinschaften; die Besuche sind punktuell und dauern 2-3 Stunden.
  • Auch die Personen, die an den Meetings in den Gemeinschaften teilnehmen, können Schutzmass-nahmen wie das Maskentragen und die Händehygiene befolgen. Via eines EU-finanzierten Projekts, an dem PWS zusammen mit HEKS-Honduras und der honduranischen Organisation ACI-Participa beteiligt ist, erhalten die Gemeinschaften Schutzmaterial.
  • Distanzregeln werden eingehalten.
  • Die begleiteten Gemeinschaften müssen den Besuch und die physische Präsenz von PWS ausdrücklich wünschen und bereit sein, sich an die Schutzmassnahmen zu halten.
  • Für Begleitungen von Kundgebungen, Versammlungen oder Gerichtsverhandlungen müssen die Abstandregeln eingehalten werden können.

PWS, September 2021

Los protectores del rio jilamito y la guerra por el agua en el caribe de honduras

Los protectores del río Jilamito y la guerra por el agua en el Caribe de Honduras

El exalcalde de Arizona —zona noratlántica de Honduras— Adolfo Alfonso Pagoada, realiza un cabildo abierto mediante el cual la comunidad se opone por mayoría a la construcción de una hidroeléctrica. Sin embargo, para sorpresa de los pobladores, la alcaldía anuncia que el proyecto ha sido aprobado por la comunidad y le da el visto bueno a la empresa Inversiones de Generación Eléctricas Sociedad Anónima (Ingelsa), propiedad de Emin Abufele. Suige leyendo aquí.

Los financistas y desarrolladores del proyecto estiman el inicio de la construcción de la represa en el segundo trimestre del 2021, una vez finalice el cierre financiero, y esperan que la obra concluya en 38 meses.

Honduras: Richterin lässt Umweltaktivisten aus Guapinol in U-Haft

Honduras: Richterin lässt Umweltaktivisten aus Guapinol in U-Haft

Tocoa. Die acht inhaftierten Umweltaktivisten aus Guapinol werden die kommenden Feiertage nicht mit ihren Familien verbringen können. Die Richterin Zoe Guifarro vom Amtsgericht der Kleinstadt Tocoa im Norden von Honduras hat den Antrag auf Haftentlassung gegen Kaution abgelehnt und entschieden, dass sie auch nach 15 Monaten bzw. zwei Jahren weiter in U-Haft bleiben müssen. Familienangehörige und Mitglieder des Komitees zur Verteidigung der Gemeingüter im Bezirk Tocoa äußerten sich traurig, enttäuscht und empört.

Komitee-Mitglied Juana Esquivel sprach von einer völlig „verrotteten Justiz“ und einem „Foltersystem“. Dutzende Menschen hatten den ganzen Freitag über vor dem Gerichtsgebäude ausgeharrt und über Nacht ein Protestcamp vor dem Tor aufgeschlagen, da die Richterin die Entscheidung nicht nach der Verhandlung mündlich, sondern erst am Samstag schriftlich mitteilen wollte. Die Anwälte der Umweltschützer legten Beschwerde gegen das Urteil ein. Ein Mitglied des Anwaltsteams beklagte, die honduranische Justiz missbrauche die U-Haft als Strafe. Den Umweltschützern aus Guapinol würden keine schweren Delikte zur Last gelegt. Die von Richterin Guifarro mitgeteilte Entscheidung sei juristisch nicht zu rechtfertigen, sondern habe ausschließlich politische Gründe. Die Anwälte rechnen mit der Beweisaufnahme und dem Beginn der Hauptverhandlung im Januar 2021.

Die Verhandlung wurde von großer internationaler Aufmerksamkeit begleitet: 39 EU-Abgeordnete hatten sich für die Freilassung der acht Männer sowie einen rechtsstaatlichen Prozess eingesetzt, über 200 Organisationen aus aller Welt unterschrieben einen offenen Brief an die honduranische Justiz. Auch die Bundestagsabgeordnete Heike Hänsel solidarisierte sich per Twitter. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hatte Prozessbeobachter vor Ort, mehrere Botschaften, darunter die der USA, Kanadas, Deutschlands und der EU-Delegation hatten am Donnerstag angekündigt, den Prozess genau zu verfolgen. Virtuell war dies jedoch nicht möglich, da keine Live-Übertragung eingerichtet wurde. Das Gericht war von Polizei und Spezialkräften des Militärs umstellt, Angehörige und Unterstützer:innen der Untersuchungshäftlinge wurden ausgesperrt.

Die Aktivisten setzten sich gegen zwei Eisenerztagebaue des honduranischen Unternehmens Inversiones Los Pinares im Naturschutzgebiet Montana de Botaderos Carlos Escaleras zur Wehr. Sie liegen im Quellgebiet mehrerer Flüsse, darunter der Rio Guapinol, die wichtig für die Trinkwasserversorgung und die Landwirtschaft mehrerer Tausend Menschen sind. Erhebliche Beeinträchtigungen werden auch von der Eisenerzpelletieranlage der Firma Ecotek befürchtet, die derzeit unmittelbar am Ortsrand des Dorfes Guapinol errichtet wird. Haupteigentümer beider Unternehmen ist das einflussreiche Unternehmer-Ehepaar Lenir Pérez und Ana Facussé.

Der Originalartikel erschien auf https://amerika21.de/2020/12/246370/honduras-guapinol-urteil-umweltaktivist

Infoblatt HONDURAS

InfoBlatt HONDURAS - NOVEMBER 2020

Jimmy Bermúdez, ehemaliger Einsatzkoordinator in Honduras, berichtet darüber wie der honduranische Staat Konzessionen für Grüne Energie besonders gerne und schnell vergibt. Die Menschenrechte der ansässigen Bevölkerung sind dabei kaum Thema. Hier auch als PDF erhältlich.

COVID-19 Hondurasprojekt / Update Oktober 2020

COVID-19: Auswirkungen der Pandemie auf die Projektarbeit in Honduras und den Betrieb von PWS

Update Oktober 2020

Die Corona-Pandemie hat Einfluss auf unsere Arbeit in den Projekten und wirkt sich auf den Betrieb von PWS aus. PWS tut alles, um die Einsatzleistenden und Teammitglieder in der Schweiz und in Honduras zu schützen. Gleichzeitig wollen wir die begleiteten Menschen in Honduras nicht alleine lassen. Als Menschenrechtsorganisation, die in konfliktbetroffenen Kontexten tätig ist, gehört es zu unseren Arbeitsprinzipien, uns an veränderte, schwierige Situationen anzupassen sowie Kontinuität und Stabilität zu vermitteln.

Wir geben hier eine Übersicht zur aktuellen Situation und den bisher getroffenen Massnahmen.

PWS-Betrieb in der Schweiz

In der Schweiz befolgt PWS die Anweisungen des Bundes und die COVID-Regeln an der Geschäftsstelle von HEKS. Veranstaltungen finden online oder nach Corona-Schutzkonzepten statt. Auf der Webseite www.peacewatch.ch informieren wir aktuell über die Auswirkungen von Corona auf unsere Arbeit in den Projekten.

Projektarbeit in Honduras

COVID-19 in Honduras

Infolge der Corona-Pandemie hat die honduranische Regierung am 16. März 2020 eine Ausgangssperre verhängt, die erst im August gelockert wurde. Die regionalen Grenzen werden seither schrittweise wieder geöffnet. Diese Entwicklung deckt sich nicht mit der epidemiologischen Entwicklung im Land und in der Region. Bei den Ansteckungen gab es keinen wirklichen Rückgang. Doch es ist nicht weiter möglich, die Ausgangssperren aufrechtzuerhalten. Der Schutz vor Corona ist weitgehend Sache der Eigen­ver­ant­wortung. Alle wissen, dass es bei einer Ansteckung mit Komplikationen nur für absolut Privilegierte eine gute Gesundheitsversorgung geben würde. Auch bei der Lebensmittelbeschaffung sind die Menschen in Honduras auf sich selbst angewiesen. Auf unserem Blog www.peacewatch.blog lesen Sie Berichte unserer Acos in Honduras.

Unmittelbare Auswirkungen auf die Begleitarbeit im PWS-Projekt ACO-H

Von Mitte März bis Anfang September konnte PWS keine physischen Begleitungen durchführen. In dieser Zeit hat die PWS-Projekt- und Begleitequipe die Gemeinschaften und Menschenrechtsverteidiger*innen im Süden via Telefon begleitet. Im Juli hat PWS für Arbeitsreisen einen Laisser-Passer erhalten, der im September dank der Lockerungen wirksam wurde. Ab Mitte September dürfen die Mitarbeitenden von PWS in Honduras wieder in andere Departemente reisen. PWS hat ein COVID-Schutzkonzept mit strengen Hygieneregeln erstellt (siehe weiter unten). Am 28. September ist unser verbleibendes Zweierteam von internationalen Begleiterinnen zum ersten Mal nach der Pause wieder zu einem Einsatz in den Süden aufgebrochen. PWS hat zwei Gemeinschaften und das Netzwerk der Anwältinnen besucht. Die Begleiterinnen und Begleitete zeigten sich sehr glücklich darüber, dass sie sich nach dieser langen Pause wieder treffen konnten. Aktuelle Bedrohungssituationen bei zwei Gemeinschaften haben die Notwendigkeit unserer Präsenz zusätzlich gezeigt.

Die Situation des internationalen Teams

PWS ist nach Ausbruch der Pandemie mit einem reduzierten Begleit­team vor Ort geblieben. Zwei Schweizer hatten ihren Einsatz im März beendet und konnten mit einem Repatriierungsflug des Bundes in die Schweiz zurückreisen. Ein deutscher Aco hat sich im Mai auch für eine Repatriierung entschieden und arbeitet seither von Berlin aus teilzeitlich für das PWS-Team in Honduras. Sobald es die Situation erlaubt, will möchte er ins Projekt zurückkehren und seinen Einsatz in Honduras bis Mitte 2021 verlängern. Die beiden Acos aus Spanien und Argentinien sind in Honduras geblieben und haben jetzt die Begleitarbeit inzwischen wieder aufgenommen. Vorsichtig beginnt PWS nun, neue Einsatzleistende für die Zeit ab Sommer 2021 zu suchen.

Die Situation des honduranischen Projektteams

Die drei honduranischen Angestellten von PWS haben mit bewundernswerter Umsicht und Flexibilität auf die dramatischen Veränderungen reagiert. Der Vermeidung einer Ansteckung des Teams, wie auch von sich selbst und der Familien, geben sie höchste Priorität, und sie beobachten vorausblickend die Versorgungslage.

Corona-Schutzmassnahmen für die Begleitarbeit von PWS in Honduras

Die Begleitarbeit und physische Präsenz in den Gemeinschaften wurden folgendermassen angepasst:

  • Acos reisen nicht mehr in öffentlichen Bussen, sondern in einem gemieteten Auto mit Fahrer.
  • Ausser Fahrer und zwei Acos reisen keine anderen Personen in diesem Auto mit.
  • Masken sind obligatorisch.
  • Acos bleiben nicht mehr über Nacht in den Gemeinschaften; die Besuche sind punktuell und dauern 2-3 Stunden.
  • Auch die Personen, die an den Meetings in den Gemeinschaften teilnehmen, können Schutzmass-nahmen wie das Maskentragen und die Händehygiene befolgen. Via eines EU-finanzierten Projekts, an dem PWS zusammen mit HEKS-Honduras und der honduranischen Organisation ACI-Participa beteiligt ist, erhalten die Gemeinschaften Schutzmaterial.
  • Distanzregeln werden eingehalten.
  • Die begleiteten Gemeinschaften müssen den Besuch und die physische Präsenz von PWS ausdrücklich wünschen und bereit sein, sich an die Schutzmassnahmen zu halten.
  • Für Begleitungen von Kundgebungen, Versammlungen oder Gerichtsverhandlungen müssen die Abstandregeln eingehalten werden können.

Budgetveränderungen

Durch die (teilweise) Repatriierung des internationalen Teams reduzieren sich die Kosten der monatlichen Beiträge sowie die unmittelbaren Einsatzkosten vorübergehend. Wegen der Aussetzung der Begleitarbeit von März bis September sind die Transport- und Reisekosten ebenfalls gesunken. Auch die Dienstreise der Koordination aus der Schweiz, die für März geplant war, fällt weg. Dafür steigen ab September die Transport- und Infrastrukturkosten für die COVID-angepasste Begleitarbeit des internationalen Teams, und die Hygienemassnahmen für Büro und Angestellte verursachen zusätzliche Kosten. Auch die Repatriierungskosten von drei Acos erhöhen die Ausgaben für das laufende Jahr. Einsparungen und Mehrkosten werden sich bis Ende Jahre voraussichtlich die Waage halten.

Auf der Ertragsseite haben wir im Budget keine Änderungen vorgenommen.

PWS, Oktober 2020

 

 

 

 

Freiwilligen-Portrait Honduras

Freiwilligen-Portrait Honduras 2020

Ueli Locher leistete 2019 mit Peace Watch Switzerland während sechs Monaten einen Einsatz als Menschenrechtsbegleiter in Honduras. Im folgenden Portrait erzählt er uns von seinen Erfahrungen und Erlebnisse aus dem Einsatz. PDF-Version

COVID-19 Update Hondurasprojekt

COVID-19: Auswirkungen der Pandemie auf die Projektarbeit in Honduras und den Betrieb von PWS

Update Juni 2020

Die Corona-Pandemie schränkt die Arbeit in den Projekten ein und wirkt sich auf den Betrieb bei PWS aus. PWS tut alles, um die Einsatzleistenden und Teammitglieder in der Schweiz und in den Projekten zu schützen. Gleichzeitig wollen wir die begleiteten Menschen in Honduras nicht alleine zu lassen. Als Menschenrechts-organisation, die in konfliktbetroffenen, fragilen Kontexten tätig ist, gehört es zu unseren Arbeitsprinzipien, uns an veränderte, schwierige Situationen anzupassen, Kontinuität und Stabilität zu vermitteln.

Wir geben hier eine Übersicht zur aktuellen Situation und den bisher getroffenen Massnahmen.

PWS-Betrieb in der Schweiz

In der Schweiz befolgt PWS die Anweisungen des Bundes und die COVID-Regeln an der Geschäftsstelle von HEKS. Mitte März hat PWS auf Home Office umgestellt und gehen seit Mai wieder vereinzelt in unser Büro in der HEKS-Auslandabteilung. Alle Veranstaltungen werden abgesagt. Unsere Öffentlichkeitsarbeit beschränkt sich auf die Online-Kommunikation und Printmedien. Auf der Webseite informieren wir aktuell über die Auswirkungen von Corona auf unsere Arbeit in den Projekten, schalten Informationen aus Honduras, aus den von PWS begleiteten Gemeinschaften und Erlebnisberichte unserer Acos auf.

Projektarbeit in Honduras

COVID-19 in Honduras

Infolge der Corona-Pandemie hat die honduranische Regierung am 16. März 2020 eine Ausgangssperre verhängt, die bis Ende Mai andauert. Die Grenzen und Flughäfen sind bis heute geschlossen. San Pedro Sula und weitere urbane Zentren im Nordosten des Landes, wo die Ausbreitung bisher am stärksten ist, sind abgesperrt. Bis Anfang Juni wurden in Honduras 5‘527 Infektionen diagnostiziert, 225 Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19 und 563 Infizierte wurden als geheilt gemeldet. Das völlig ungenügende Gesundheits-wesen wäre nicht in der Lage, angemessene medizinische Versorgung zu leisten. Noch im letzten Jahr hat die Regierung im Schnellverfahren Gesetze zu finanziellen Kürzungen in der öffentlichen Gesundheits-versorgung erlassen. Betroffen waren vor allem die Löhne der Angestellten. Während die Lebensmittel-versorgung für Personen mit einer gewissen Kaufkraft trotz gestiegener Preise gewährleistet ist, hat die arme Bevölkerung in den Städten keinen Verdienst und damit kein Essen mehr. Auch auf dem Land ist die Versorgung schwierig, die Märkte und Transportwege gesperrt sind. Trotz Lebensmittelverteilung durch die Armee können sich rund 1.5 Millionen Menschen in extremer Armut kaum versorgen. Lesen dazu auch die Beiträge unserer Acos im Blog.

Unmittelbare Auswirkungen auf die Begleitarbeit im PWS-Projekt ACO-H

Am 14. März hat die PWS-Projektequipe in Honduras entschieden, die physische Begleitarbeit bis auf weiteres einzustellen. Damit sollte einerseits die Ansteckungsgefahr bei den Acos vorgebeugt, aber auch die Verschleppung der Infektionen von der Hauptstadt in die abgelegeneren Gemeinschaften durch die Acos verhindert werden. PWS bleibt mit den Kontaktpersonen der begleiteten Gemeinschaften im Austausch. Wöchentlich finden mehrere Telefonge-spräche statt. PWS ist zu einer Begleitung auf Distanz übergegangen. Die Dokumentationen werden weitergeführt und weitergeleitet. Die Verständigung und Koordination mit Partnerorganisationen und Plattformen findet virtuell statt.

Die Situation des internationalen Teams

Mitte März bestand das internationale Team von PWS in Honduras aus fünf Personen: Zwei Schweizer, von denen der eine seinen Einsatz gerade beendet hatte aber nicht mehr ausreisen konnte; eine Spanierin mit einem Vertrag bis Juni 2020; ein Deutscher und eine Argentinierin mit einem Vertrag bis Anfang 2021. Die beiden Schweizer sind kurz vor Ostern mit einem Repatriierungsflug des EDA in die Schweiz zurückgekehrt. Der Deutsche ist Ende April zurückgekommen und arbeitet nun von Berlin aus für PWS. Die beiden Frauen aus Spanien und Argentinien haben sich vorderhand für den Verbleib in Honduras ausgesprochen. Alle halten sich vorbildlich an die Regeln der Ausgangssperre; sie tun alles, um sich und die anderen nicht zu gefährden und die Projektarbeit im Rahmen des Möglichen fortzuführen.

Die Situation des honduranischen Projektteams

Die drei honduranischen Angestellten von PWS haben mit bewundernswerter Umsicht und Flexibilität auf die dramatischen Veränderungen reagiert. Der Vermeidung einer Ansteckung im Team, aber auch bei sich selber und in den Familien, geben sie höchste Priorität, und sie beobachten vorausblickend die Versorgungslage. In Absprache mit PWS haben sie für die zweite Hälfte 2020 einen Plan zur Wiederaufnahme der Begleitarbeit erarbeitet, der, sobald es die Situation im Land erlaubt, umgesetzt werden soll. Dieser Plan wurde vom PWS-Vorstand gutgeheissen.

Aussichten für PWS-Honduras und das Projekt ACO-H

Die übereinstimmende Einschätzung von Projektequipe in Honduras und PWS in der Schweiz ergibt folgende Eckpunkte für die Monate bis Ende 2020.

  • Eine physische Begleitarbeit mit Präsenz in den Gemeinschaften kann frühestens im Sommer 2020 wieder aufgenommen werden.
  • PWS wird vorerst mit einem reduzierten Team von internationalen Einsatzleistenden vor Ort bleiben. Ab Juni 2020 sind es noch zwei. Diese können nach einer Normalisierung die Begleitarbeit unter den gegebenen Umständen wieder aufnehmen.
  • Die Begleitarbeit und physische Präsenz in den Gemeinschaften werden angepasst:
      Acos reisen nicht mehr in öffentlichen Bussen, sondern in einem gemieteten Auto mit Fahrer.
    →   Ausser dem Fahrer und zwei Acos reist niemand in diesem Auto mit.
    →   Masken sind obligatorisch
    → Die Acos bleiben nicht mehr über Nacht in den Gemeinschaften; die Besuche sind punktuelle, dauern 2-3 Stunden.
    →   Auch die Personen, die an den Meetings in den Gemeinschaften teilnehmen, können Schutzmass-nahmen wie Maskentragen und Händehygiene befolgen. Via EU-finanziertes Projekt, an dem PWS zusammen mit HEKS-Honduras und der honduranischen Organisation ACI-Participa beteiligt ist, erhalten die Gemeinschaften Schutzmaterial.
    Distanzregeln werden eingehalten.
    → Die begleiteten Gemeinschaften müssen den Besuch / die physische Präsenz von PWS ausdrücklich wünschen und bereit sein, sich an die Schutzmassnahmen zu halten.
    →   Für Begleitungen von Kundgebungen, Versammlungen oder Gerichtsverhandlungen müssen die Abstandregeln eingehalten werden können.

Budgetveränderungen

Durch die (teilweise) Repatriierung des internationalen Teams reduzieren sich die Kosten der monatlichen Beiträge sowie die unmittelbaren Einsatzkosten. Wegen der Aussetzung der Begleitarbeit sind die Transport- und Reisekosten in den Monaten März – Mai gesunken. Auch die Dienstreise der Koordination aus der Schweiz, die für März geplant war, fällt weg. Dafür steigen ab Mitte Jahr die Transport- und Infrastrukturkosten für die COVID-angepasste Begleitarbeit des reduzierten internationalen Teams, und die Hygienemassnahmen für Büro und Angestellte verursachen zusätzliche Kosten. Auch die Repatriierungskosten von drei Acos erhöhen die Ausgaben fürs laufende Jahr. Unter dem Strich resultiert eine Budgeterhöhung von rund 10% oder CHF 15’000.

Auf der Ertragsseite haben wir im Budget keine Änderungen vorgenommen. Es ist allerdings ungewiss, ob wir die budgetierten Erträge tatsächlich realisieren können.

PWS, 5. Juni 2020

Freiwilligen-Portrait Honduras 2019

Freiwilligen-Portrait Honduras 2019

Julien Christe war 2018-2020 zwei Jahre mit PWS als Menschenrechtsbegleiter in Honduras. Davor leistete er auch einen PWS-Einsatz in Mexiko und einen Guatemala. Im folgenden Portrait erzählt er uns über seinen Alltag in Honduras. Hier auch als PDF erhältlich.